Wie komme ich ins Tun? oder Am Ende: MUT.
Manchmal hat man ja Tomaten auf den Augen… oder einen Knoten im Gehirn – oder beides. Ewig kreisen die Gedanken im Kopf; mache ich das Richtige, ist der Job es wert, sollte ich nicht auch meine Berufung finden, warum tue ich mich so schwer? Anderen Hanseln scheint das so leicht zu gelingen, obwohl man das selber doch auch und vielleicht noch besser könnte.
So ging es mir auch vor einiger Zeit. Meine Gedanken waren in etwa so:
Woran liegt es nur… Wenn ich eine Auszeit vom Job nehme, ich in ein anderes TUN kommen möchte, ich schließlich tatsächlich MEINE Idee erarbeitet habe (ja, das ist meist auch Arbeit, es sei denn, du bist einer von den Träumern und Duschern, die einfach so Geistesblitze erfahren), schaffe ich es dann alleine? Die Positionierung des neuen Ich, das richtige, das echte Ich. Das braucht doch Hand und Fuß! Dann müsste mir jemand helfen, die Idee auf die Straße zu bringen…, was das kostet! Dieses ganze Geld! Geeeeeld! Wer hat das schon! Ausstattung, Material, Equipment, Mitarbeiter, einen Raum, Logo, eine Homepage, Geschriebenes – jeeeeede Menge Geschriebenes für Posts, Blogs, Artikel, Beiträge, Text für die Homepage, Texte für das Profil, Texte für die Interessenten, Texte für mein Gewissen und Texte für meinen Kopf. Schöne Texte, lang, kurz, lustig, ernst, mit Wissen, mit Neuem. Nur wer schreibt, der bleibt. So heißt das doch. Und nicht: Wer nicht schreibt, kann trotzdem mitmischen.
Woher also bloß die Zeit dafür nehmen und überhaupt: Zeit! Zeit an sich kostet ja schon so viel! Geld nämlich, weil man entweder als Selbständige ansonsten in dieser Zeit nichts verdient oder / und, weil man Beratung braucht, einen Mentor oder gar einen Babysitter, für die freie Zeit eben. Vielleicht auch Geld für die Physio, den Psycho und die Pharma, weil am Ende der Rücken krumm und das Hirn noch verknoteter ist…
Was würde ich dir also raten?
Hab Geduld. Gehe es ruhig an. Sorge für minimale finanzielle Sicherheit, so dass du deine laufenden Kosten (alle, auch die Urlaube und geshoppten Schuhe!) abdecken kannst. Sei gewappnet, dass gute und schlechte Tage kommen werden. Viele schlechte – weil man doch so vieles mit sich selbst und dem eigenen Kopf ausmacht. Alles andere würde womöglich wiederum Geld kosten – genau das hast du nicht in deine finanzielle Sicherheit hineingerechnet. Wieder verdammt. Und der Kopf, ja, der sagt sowieso, „Schaff’ es alleine, schaff’ es alleine, schaff’ es alleine! Verdammt, schaff’ es gefälligst alleine und JAMMER’ NICHT SO RUM!!!“
Du hast das Gefühl, die anderen haben mehr Energie? Bullshit, sagt da wieder der Kopf, Du hast nur zu wenig Biss, mach’ es noch härter, streng dich eben mehr an – aber!: sei dabei gefälligst noch eine gute Mutter, hab’ Zeit für deine Kinder, sei eine gute und hübsche Ehefrau – denn Liebe ist ja Arbeit, Arbeit, Arbeit nach Hape Kerkeling – und habe einfach Power. Punkt.
…Kacke, sagt der Kopf. So wird das nichts.
So wird kein Schuh draus. Und erst recht kein geshoppter…
83 oder vielleicht auch 798.685 Seiten hast du schon voll geschrieben. Dich analysiert, verstanden, schlussgefolgert, herausbekommen, ans Licht gebracht, zu Übungen und Kleinstschritten umformuliert. 2,3 kleinstteiligste Mosaikbildchen angemalt, und, weil es nicht schnell genug ging, wieder aufgehört. Das macht einen ja ganz fimmelig. Gutes von A bis Z aufschreiben und die Rosine ewig anstarren und kneten… Also dafür hast du nun wirklich keine Zeit.
Achso, darum geht’s?! Mist. OK. Beim nächsten Mal. Aber kann ich jetzt… ich muss dann mal wieder…wegen… naja, weißt’ schon.
Woran hakt es denn eigentlich?
Am Ende: Mut.
„Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre…“ Ich denke, es sollte heißen, wenn das Wörtchen ABER nicht wäre, nicht die Dimension ZEIT und nicht die unterminierende Charaktereigenschaft MUT. Habe den Mut, dir die Zeit zu nehmen und Fehler zu machen. Your choice.
Berater – Mut, darum zu bitten
Du bist so oft für deine Familie da, vermutlich noch für die Tanten und Anverwandten, du hörst aufrichtig zu und berätst deine Freunde und Freundinnen wirklich gerne, weil du daraus auch Energie und Kraft schöpfst. Nun ist es an der Zeit, dass DU DIR Hilfe und Meinungen dazu holst. Ein persönliches, privates Beraterteam, das dich gerne und wohlwollend, aber durchaus kritisch unterstützt und begleitet.
Testpersonen – Mut, es an anderen auszuprobieren
Hat deine neue smarte Selbständigkeit mit Menschen zu tun, suche dir Testpersonen. Ja, Testpersonen! Und lasse dir das honorieren, mit einem Kaffee, Schokolade, Blümchen – was auch immer, denn, wenn du wirklich etwas bei diesem Menschen erreichst, nimm’ ihr/ihm seine Schuld („Oje, jetzt bin ich dir aber was schuldig!“) mit Café au lalabim, handverführter Chocolat Neurotika oder Pril de Prüme. Egal.
Minimal valuable product – Mut, unperfektes anzubieten
…mein neues Lieblingswort, was ich kaum aussprechen kann, welches mir aber Hoffnung gibt: Das „minimal valuable product“. Wenn es so ein tolles Wort gibt, muss es ja geradezu Sinn machen und eine Daseinsberechtigung haben! Dein Produkt (was immer das ist) muss nicht perfekt, final oder in 13 Varianten vorliegen. Fange mit n = 1 an. 1. Das sollte zu schaffen sein.
Wann, wenn nicht jetzt – Mut und Zeit, nicht-verdientes Geld zu investieren
Alles beginnt mit dem kleinsten Schritt. Stift. Zettel. Hirn. Telefon. Internet. Richte dir feste Zeiten ein – was sind 10 Minuten?
Aber das MUSS sein. Hirn, Zettel, Stift. Ja, digital geht’s auch – mit der Hand geschrieben geht’s aber besser, denn das Hirn sagt, was die Hand schreiben soll / wie der Stift geführt werden muss. Das ist Arbeit – aber wenn Du Dir etwas lang genug, oft genug, intensiv genug, mit genügend Überzeugungskraft sagst (aufschreibst), wirst du es früher oder später glauben (und damit sind wir bei NLP und ich danke Coach und Mentaltrainer Christian Bischoff für die Leihgabe seines Lieblingssatz’, denn er stimmt). Zugegebenermaßen wusste das bereits ca. 1980 mein Lieblingsonkel Willy, als er in mein 1. Poesie-Album schrieb:
„ICH WILL – dies Wort ist mächtig, sprach’s Einer ernst und still. Die Sterne holt’s vom Himmel dir, dies kleine Wort ICH WILL!“
(Eligius Franz Joseph Freiherr von Münch-Bellinghausen)
Killerfragen – Mut, es selbst zu hinterfragen
Mützenwechsel. Immer mal wieder solltest du deinen Hut in den nicht-vorhandenen-Ring werfen und dir eine neue Mütze aufsetzen. Bildlich, gedanklich, von mir aus real. Du bist jetzt nicht mehr du selbst – und dennoch bei Sinnen –; du wirst zur Kritikerin, zum Kunden/Klienten, zum Pessimisten und zum Optimisten.
Ist deine Idee ein Thema? Passt es zu dir? Hast du Quellen? Ist es automatisierbar? Ist es ein Business? Hast du einen Marktzugang? Hast du Lust auf das Marketing? Kannst du es steuern?
Am Ende: Mut.
Am Ende wird alles Mut, Pardon, gut,
Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.
Ich helfe dir gerne auf deinem Weg – mit DOACHING und mutiger Haltung zu deinem neuen Ziel.